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Emden: Fosen Yard Werft muss schließen - Viele Jobs futsch

75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren zum 1. September ihren Arbeitsplatz, sagten der vorläufige Insolvenzverwalter und ein Sprecher der IG Metall Emden am Mittwoch. Es habe kein Investor für die Schiffswerft gefunden werden können.

Auf dem Gelände der Werft Fosen Yard Emden wird an Bauteilen für Lachsfarmen gearbeitet.

Blick auf das Gelände der Werft Fosen Yard. Hier wurde an Bauteilen für Lachsfarmen gearbeitet. Foto: Sina Schuldt/dpa (Archiv)

"Für die Betroffenen ist das eine Katastrophe", sagte Thomas Preuß, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall in Emden. Die Beschäftigten stünden vor einem Scherbenhaufen. Auch die Gründung einer Transfergesellschaft zur Weiterqualifikation sei nicht mehr möglich. "Das sind super Facharbeiter." Aber ob sie trotz des Facharbeitermangels schnell wieder einen adäquaten Job finden können, sei fraglich: "Es gibt hier in der Region viele Zeitarbeitsfirmen", sagte Preuß.

Fosen Yard machte sich mit Bauteilen für Hochsee-Lachsfarmen einen Namen

Die Fosen Yard Werft ist ein Nachfolgeunternehmen der Nordseewerke und gehört zur norwegischen Fosen Gruppe. Der norwegische Schiffsbauer hatte die Werft nach einer Insolvenzanmeldung 2019 übernommen. Im vergangenen Jahr machte sich Fosen Yard in Emden mit dem Bau von übergroßen Bauteilen für Hochsee-Lachsfarmen einen Namen. Zuletzt sollte zudem ein Auftrag über den Bau von sechs neuen Frachtschiffen neuen Schwung in den Schiffbau in Emden bringen. Grund für den erneuten Insolvenzantrag seien unter anderem verzögerte Schiffbau-Aufträge gewesen, teilte der Insolvenzverwalter Christian Kaufmann mit.

Bis zuletzt sei intensiv mit einer Investorengruppe gesprochen worden. Der notwendige Verkauf des Grundstücks habe aber nicht mehr rechtzeitig unter Dach und Fach gebracht werden können. Daher sei eine Übernahme der Werft und der Belegschaft bis Ende August nicht zustande gekommen. Der Betrieb hätte auch über den 31. August hinaus fortgesetzt werden können, wenn der Investor die Kosten für die Fortführung des Geschäftsbetriebs im September im Rahmen einer so genannten Verlustübernahme übernommen hätte. Dazu habe sich der Investor aber nicht in der Lage gesehen, hieß es seitens des vorläufigen Insolvenzverwalters. Neben den ungeklärten Fragen zum Immobilienerwerb habe auch das Risiko im Raum gestanden, in den ersten Jahren nach dem Kauf der Werft Verluste zu schreiben. (lni/mb)

Redaktion

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