Energie-Krise, deutlich höhere Kosten, steigende Inflation - in vielen Haushalten ist am Ende des Geldes noch zu viel Monat übrig. Da sind guter Rat und Tipps gefragt, wie Sie sparen können. Die liefern wir Ihnen ab sofort regelmäßig: Wir haben jede Menge spannende Geschichten und Service für Sie. Denn oft sind es schon kleine Verhaltensänderungen, die großes Sparpotenzial bergen.
Warnstreik bei der Gehr GmbH: Nach ergebnislosen Verhandlungen haben 20 Beschäftigte des Schiffseinrichters aus Lunestedt die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft IG Metall wirft der Geschäftsführung eine Blockadehaltung vor. Dort widerspricht man.
Warnstreik in Lunestedt: Die Gewerkschaft IG Metall hat die rund 20 Beschäftigten des Yachtausstatters Gehr zu einem ganztägigen Ausstand am Montag, 22. April, aufgerufen. Zwischen 8 Uhr und 10 Uhr ist eine Kundgebung vor dem Betriebsgelände geplant.
Die Delegierten der IG Metall Weser-Elbe haben Doreen Arnold wieder an die Spitze der Industriegewerkschaft gewählt. Damit bleibt die 43-Jährige für weitere vier Jahre die 1. Bevollmächtigte und Geschäftsführerin der IG Metall in Bremerhaven und Umgebung. An ihrer Seite wurde auch der 54-jährige Michael Bode (Betriebsratsvorsitzender von BLG AutoTec) als ehrenamtlicher 2. Bevollmächtigter wiedergewählt. In ihrem Rückblick ging Arnold auf die Herausforderungen durch die Pandemie und erfolgreich abgeschlossene Tarifrunden ein. „Mein Respekt haben unsere engagierten Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben, Betriebsräten und Vertrauenskörpern der IG Metall Weser-Elbe, die vor Ort den Herausforderungen getrotzt und für gute Arbeit im Betrieb sorgen.“ (pm/axt)
Bundesweit hat die IG Metall 2023 unter dem Strich Mitglieder verloren. Im Norden sieht die Bilanz für Deutschlands größte Gewerkschaft besser aus. Und beim Stichwort Airbus hellen sich die Mienen beim Bezirkschef Holger Friedrich besonders auf.
Mit drei Vertretern ist der Landkreis Wesermarsch beim Gewerkschaftstag der IG Metall in Frankfurt vertreten. Dabei wurden Themen angesprochen, die auch Beschäftigte in der Wesermarsch unmittelbar betreffen, berichten sie - und stellen Forderungen.
Unter dem Motto „Der Armut endlich den Kampf ansagen!“ will das bundesweite Bündnis „AufRecht bestehen“ mit einer bundesweiten dezentralen Aktionswoche „auf den Skandal der Verarmung immer größerer Bevölkerungsteile aufmerksam machen und zur Gegenwehr aufrufen“. Sie dauert noch bis zum 31. Oktober. In Bremerhaven gibt es am Donnerstag, 26. Oktober, in der Zeit von 14 bis 16 Uhr einen Infostand des Arbeitskreises Arbeitssuchender und der Senioren der IGM Weser-Elbe an der Großen Kirche. Ein Fünftel der Bevölkerung in der Bundesrepublik ist laut Veranstalter arm oder „armutsgefährdet“, Kinder und Jugendliche betreffe dies sogar zu einem Viertel. Rund 7,5 Millionen Beschäftigte hingen im Niedriglohnsektor fest und offiziell 19 Prozent der Rentner sind von Altersarmut betroffen. (pm/fg)
Ein Brückenstrompreis soll energieintensiven Betrieben wie der Zinkhütte Zeit verschaffen, bis ausreichend günstiger Ökostrom verfügbar ist. Entsprechende Forderungen sind immer häufiger in der Wesermarsch zu hören - jetzt auch von der IG Metall.
Die Belegschaft von Glencore Nordenham hat ein deutliches Signal an die Bundesregierung gesendet. Die Forderung: Die Einführung eines Brückenstrompreises zur Sicherung der energieintensiven Industrie in Deutschland.
Die wirtschaftlichen, technischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart standen am Montagabend im Mittelpunkt des diesjährigen Arbeitnehmer-Empfangs der Stadt Nordenham zum Tag der Arbeit.
Flugzeuge von Airbus sind gefragt, die Auftragsbücher gut gefüllt. Vor diesem Hintergrund plant das Unternehmen auch für die Standorte an Weser und Elbe Neueinstellungen. Doch ganz so leicht ist es nicht.
Alle zwei Jahre findet in Deutschland die Wahl der Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV) statt. Dabei wurden zwischen Oktober 2022 und Januar 2023 im Zuständigkeitsbereich der IG Metall ca. 7.500 JAV-Mitglieder in über 3.000 Betrieben gewählt.
„Ja alles wird teurer, ein jeder kennt’s. Wir sind hier für mehr, wir sind hier für 8 Prozent“ - diese Zeilen hat der Nordenhamer Julian Kluge für seinen Tarifsong getextet. Zu hören war er bei einer Kundgebung. Einen Link zum Lied gibt es im Text.
Erst übliche Arbeitskampf-Folklore, dann ein Abschluss, der sich sehen lassen kann: Die Arbeitnehmer erhalten trotz Krise mehr Lohn, zugleich heizt die IG Metall die Preis-Lohn-Spirale nicht an. Ein Vorbild auch für Verdi.
Vor dem Werktor des Airbus-Standorts Nordenham hat die IG Metall Wesermarsch am Freitag acht Prozent mehr Lohn gefordert. Die heiße Phase hat laut der Gewerkschaft begonnen. Man ist bereit für Warnstreiks - mit Auswirkungen auf die gesamte Region.
Noch herrscht Friedenspflicht, doch vor dem Werktor des Nordenhamer Airbus Standorts hat die IG Metall Wesermarsch am Freitag deutlich gemacht: Man ist bereit für Warnstreiks.
Was vor 175 Jahren als Hinterhofwerkstatt für den Bau verbesserter Zeigertelegrafen in Berlin begann, hilft heute weltweit Unternehmen. Auf dem Weg dorthin hat sich Siemens mehrfach gewandelt - und drei weiteren Dax-Konzernen auf die Welt geholfen.
Am 9. Oktober ist Landtagswahl. Bis auf Jade gehören die Kommunen der Wesermarsch dem Wahlkreis 71 an, der auch Rastede beinhaltet. Nur Jade gehört zum Wahlkreis 70, mit dem Landkreis Friesland. Jeweils sechs Personen bewerben sich ums Direktmandat.
Das Standortmanagement Geestemünde und die IG Metall Weser-Elbe informieren am Donnerstag, 22. September, von 14 bis 18 Uhr in der „Guten Stube“ in der Schillerstraße 64 über die Gewerkschaftsarbeit und deren Organisation. Gewerkschaften verhandeln die Tarifverträge. Dazu gehören die Verhandlungen über den Lohn, die Arbeitszeit und die Länge des Urlaubs. Gewerkschaften können zum Streik aufrufen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Sie beraten Arbeitnehmer in arbeitsrechtlichen Fragen oder leiten sie an zuständige Rechtsberater weiter. Jeder, nicht nur die Mitglieder der IG Metall, können an dieser Veranstaltung teilnehmen. Doreen Arnold von der IG Metall Weser Elbe informiert und wird Fragen beantworten. (pm/axt)
Am Montag begann die Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie im Bezirk Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, am Freitag startet sie in Bremen für den Bezirk Küste. Begleitet wird der Auftakt in der Hansestadt von einer Demonstration.
In einer Nachtsitzung hat sich die Ampel-Regierung auf ein neues Paket zur Unterstützung der Menschen angesichts steigender Preise geeinigt. Wir haben die Entlastungen für Sie aufgelistet.
Der Bundeswirtschaftsminister zieht mit der Gasumlage immer mehr Kritik auf sich. Auch Ampel-Partner gehen auf Distanz und zeigen in Richtung Habeck. Vor einer Klausurtagung des Bundeskabinetts kursieren Vorschläge zur weiteren Entlastung.
Vor der Vorstellung des dritten Entlastungspakets gibt es weitere Vorschläge für Maßnahmen und auch Finanzierungswege. Die Ampel will in Kürze liefern.
Mit Nils Bothen wird die Bremerhavener SPD einen gestandenen Betriebsrat und Gewerkschafter ins Rennen um die Bürgerschaftsplätze schicken. Der Betriebsratsvorsitzende der Lloyd Werft wurde am Montagabend vom Ortsverein Wulsdorf für die Wahlen im kommenden Jahr einstimmig nominiert.
Laut SPD-Bürgerschaftsfraktion verlassen offenbar viele Mitarbeiter die Lloyd Werft. Sie befürchtet sogar, dass angesichts dieser Abgänge die Zukunftsfähigkeit des Betriebs gefährdet ist. Die IG Metall bestätigt, dass bereits 80 Mitarbeiter die Lloyd Werft verlassen haben. Dem gegenüber gebe es nur wenige Neueinstellungen. Die Rönner-Gruppe, Eigentümerin der Werft, äußert sich nicht zu den Zahlen.
Vor der Corona-Krise arbeiteten im Nordenhamer Flugzeugwerk gut 3000 Beschäftigte. Dann ging die Zahl auf 2500 runter. Premium Aerotec trennte sich von allen Leiharbeitern und gab zig Millionen Euro für Abfindungen aus. Zwei Jahre später sieht die Welt ganz anders. Premium Aerotec stellt wieder ein. Doch das Unternehmen tut sich schwer, ausreichend Fachkräfte zu finden.
Dass Arbeitgeber und IG Metall einen Schulterschluss üben und sich gemeinsam an die Politik wenden, kommt eher selten vor. Die explodierenden Energiepreise und der politisch diskutierte Stopp der Einfuhr von russischem Erdgas bringen sie nun aber dazu. Arbeitgeber und IG Metall fürchten um die Existenz vieler Unternehmen. Ganz konkret sehen sie die beiden Hüttenbetriebe in Nordenham in Gefahr.
„Wir stehen dazu“, sagt Peter Klett. Der Chef der Weser-Elbe-Sparkasse (Wespa) gehörte zu denen, die sich für den Verkauf der Lloyd Werft an die Unternehmer Thorsten Rönner und Kurt Zech ausgesprochen hatten. Dafür wurde er vom Betriebsrat der Werft kritisiert. Klett betont: „Für die Region und die Jobs in der Region ist das die beste Lösung.“
Es war ein guter Tag für Airbus, ein guter Tag für die Beschäftigten und ein guter Tag für alle, die im Norden an der Luftfahrt-Industrie partizipieren: Der in letzter Minute vor der bereits geplanten Urabstimmung gefundene Kompromiss bei Airbus hat eine Zuspitzung des Konfliktes verhindert, an dem niemand ernsthaft interessiert sein konnte. Aber genau diese Ausgangslage hat zu dieser Einigung geführt, die keinesfalls als ausgewogen bezeichnet werden kann.
Um 4.55 Uhr am frühen Dienstagmorgen war die Einigung perfekt und der seit neun Monate schwelende Streit bei Airbus gelöst. Die Tarifpartner gaben sich im Radisson Blu-Hotel am Hamburger Airport die Hand. Auf Sekt am frühen Morgen wurde verzichtet, an lobenden Worten fehlte es nicht: „Das ist ein Aufbruch in die Zukunft, wir haben einen neuen Geist gespürt“, kommentierte der Airbus-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Jan-Marcus Hintz das Ergebnis.
Die Aktion sollte ein Zeichen für Solidarität und Demokratie setzen: 300 Nordenhamerinnen und Nordenhamer versammelten sich am Montagabend auf dem Marktplatz und bildeten eine Menschenkette. Ohne viele Worte sendeten sie damit eine deutliche Botschaft.
Wenn zur Betriebsversammlung auf einer Werft so gut wie niemand im Blaumann erscheint, dann wird klar: Es wird gar nicht mehr gearbeitet. Auf der Lloyd Werft gebe es „viel zu wenig Arbeit“, sagt dann auch Insolvenzverwalter Peer Hendrik Heerma. Wenn es ihm bis April nicht gelingt, dass der Genting-Konzern sich von Grund und Boden der Werft trennt, dann dürfte das nach 165 Jahren das Ende der Lloyd Werft bedeuten. Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) hat aber nur ein Ziel vor Augen: das Unternehmen zu retten.
Die Gesellschaft stehe vor einem großen gesellschaftlich-wirtschaftlichen Wandel, so die IG Metall. Dieser Wandel dürfe nicht auf Kosten der Beschäftigten gehen, fordern die Gewerkschafter am Freitagmittag. Am Blexer Fähranleger waren rund 100 Demonstrierende zusammengekommen und lauschten den Forderungen der IG Metall Wesermarsch und Weser-Elbe, Vertretern aus der lokalen Wirtschaft sowie den Bundestagsabgeordneten Susanne Mittag und Uwe Schmidt (beide SPD).
Die IG Metall will in der kommenden Woche eine Art „Runden Tisch“ auf der von der Abwicklung bedrohten Lloyd Werft organisieren. Dabei sollen die Politiker Flagge zeigen, auch die Vertreter des Senats.
Mit Warnstreiks und Kundgebungen haben am Freitag die Beschäftigten von Airbus und der Tochterfirma Premium Aerotoc gegen die Umstrukturierungspläne des Managements des Konzerns mobil gemacht. Mehr als 10000 Flugzeugbauer beteiligten sich bundesweit an den Protesten. Die bisherigen Zugeständnisse des Konzerns reichen den Betriebsräten nicht.
Das Airbus-Management lenkt bei der Planung des Konzernumbaus ein: Das kündigte der Airbus-Deutschland-Chef André Walter an, der vor Journalisten modifizierte Pläne zum Konzernumbau vorstellte. Die Betriebsräte reagierten am Abend mit viel Skepsis auf die neue Linie.
Nach Informationen der IG Metall hat der Genting-Konzern das Angebot der Rönner-Gruppe zum Kauf der Lloyd Werft abgelehnt. Genting widerspricht dem. Rönner habe bis jetzt gar kein Angebot abgegeben, sagt Carsten J. Haake, Geschäftsführer der MV Werften Holding. Es gebe inzwischen mehrere Kaufinteressenten für die Werft. Wer wirkliches Interesse am Unternehmen habe, müsse nun einen Preis nennen.
Mit einer Projektion an eine Hallenwand bei Premium Aerotec haben Mitglieder der IG Metall am frühen Donnerstagmorgen ihre Forderungen zur Tarifrunde deutlich gemacht. Unterdessen kündigt Jochen Luitjens, Geschäftsführer der IG Metall Wesermarsch, für nächste Woche Warnstreiks an.
Kein halbes Jahr ist es her, dass die IG Metall Küste eine wahre Horrorvision für die maritime Branche formulierte. Ein Drittel der 18.000 Stammbeschäftigten in den deutschen Werften, so die düstere Prognose, könnten infolge der Corona-Krise ihre Jobs verlieren. Inzwischen wird klar: Die Lage ist so miserabel wie seinerzeit befürchtet, an etlichen Werftstandorten in Norddeutschland reiht sich in diesen Tagen eine Hiobsbotschaft an die andere.
Bei Premium Aerotec in Nordenham ist die Fertigung im Schnitt immer noch um 40 Prozent heruntergefahren. Zahlreiche, vor allem ältere Mitarbeiter unterschreiben Aufhebungsverträge und scheiden gegen eine Abfindung aus dem Unternehmen aus. Der Betriebsrat will auf jeden Fall betriebsbedingte Kündigungen verhindern und diese Linie auch durchhalten für den Fall, dass sich die Branche nicht so schnell vom Corona-Tief erholt. Doch es gibt erste Anzeichen, dass es besser wird. Über die Lage bei Premium Aerotec in Nordenham sprach mit dem Betriebsratsvorsitzenden Michael Eilers unser Redakteur Christoph Heilscher.
Der Landkreis Wesermarsch, das Land Niedersachen und der Investor Glencore verhandeln bereits seit August 2020 über die Zukunft der insolventen Weser-Metall. Ende Oktober hatte Glencore die Verhandlungen über die Altlasten-Problematik für gescheitert erklärt und angekündigt, einen sogenannten Asset-Deal anzustreben. Die Parteien haben danach den Gesprächsfaden wieder aufgenommen. Das geht aus einem Schreiben an die Belegschaft hervor, das der Kreiszeitung vorliegt.
Nach monatelangem Tauziehen gibt es ein gutes Ende für die künftigen Auszubildenden von Premium Aerotec und damit auch für die Region. Premium Aerotec hält die Zahl der Lehrstellen in seinen Betrieben auf unverändert hohem Niveau. Noch im Frühjahr hatte die Geschäftsführung davon gesprochen, die Zahl der Ausbildungsplätze erheblich zu reduzieren. Daraufhin war ein Sturm des Protestes losgebrochen.
Die Gespräche zwischen dem Land Niedersachsen, dem Landkreis Wesermarsch und dem Schweizer Rohstoff-Konzern Glencore bezüglich der Altlasten der insolventen Weser-Metall sind ergebnislos zu Ende gegangen. Das teilte Thomas Hüser, Sprecher der Weser-Metall, mit. An der Rettung der Nordenhamer Bleihütte möchte Glencore trotzdem festhalten und beabsichtigt, einen anderen Weg einzuschlagen.
Der Investor hatte eine Frist gesetzt. Finanzierung der Löhne und Gehälter bis zum 20. September. Bis dahin sollten die offenen Fragen im Hinblick auf die Übernahme der Bleihütte geklärt sein. Diese Frist ist längst abgelaufen. Die Fragen sind nicht geklärt. Glencore zahlt trotzdem weiter. Aber wie lange noch? „Die Zeit drängt“, sagt Jochen Luitjens, Geschäftsführer der IG Metall Wesermarsch. Um das deutlich zu machen, haben am Mittwoch knapp 100 Hüttenarbeiter vorm Kreishaus in Brake demonstriert.
Auf Deutschlands Seeschiffwerften droht wegen der Corona-Krise der Verlust Tausender Jobs und möglicherweise sogar die Zerschlagung der ganzen Branche. „Nach den Ankündigungen der Unternehmen sehen wir mehr als ein Drittel der 18.000 Arbeitsplätze auf den deutschen Werften als akut gefährdet an“, erklärte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, am Freitag in Hamburg bei der Vorstellung der diesjährigen Schiffbauumfrage unter Betriebsräten. Und das sei nicht einmal die schlimmstmögliche, sondern eine realistische Annahme. Werde nicht gegengesteuert, sehe er die Gefahr, dass es die Branche Schiffbau in ein paar Jahren gar nicht mehr gebe, „sondern dass wir nur noch punktuell über Schiffbau im Norden reden können“.
Bis zu 6000 Stellen sollen bei Airbus und Premium Aerotec (PAG) abgebaut werden. Die Geschäftsführung plant auch, die Ausbildungsplätze um 40 Prozent zu kürzen. Für den PAG-Standort Nordenham würde das im kommenden Jahr eine Reduzierung von 40 auf 24 Ausbildungsplätze bedeuten. 200 Jugendliche haben am Donnerstag in Hamburg gegen die Stellenkürzungen protestiert.
Mit 1170 leeren Stühlen hat die IG Metall vor dem Werkstor des Premium-Aerotec-Werks (PAG) in Nordenham ein Zeichen gegen den drohenden Stellenabbau gesetzt. Der stille Protest war Teil eines bundesweiten Aktionstags an den Airbus- und PAG-Standorten. „Mit der symbolischen Aktion wollen wir zeigen, um wie viele Arbeitsplätze es geht“, sagt Michael Eilers, PAG-Betriebsratsvorsitzender in Nordenham.
„Nicht zu wissen, ob man noch einen Job hat, ist kein schönes Gefühl“, hieß es aus Kreisen der Weser-Metall-Belegschaft. Die rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nordenhamer Bleihütte mussten gestern bis mittags bangen, ehe sie über die Zukunft des Traditionsunternehmens unterricht wurden. Vorerst sind ihre Arbeitsplätze bis zum 20. September gesichert. Bis dahin laufen die Verhandlungen zwischen Investor Glencore und dem niedersächsischen Umweltministerium weiter.
Als sich im Frühjahr nach dem Corona-Lockdown abzeichnete., dass die Luftfahrtindustrie zu den Branchen gehört, die besonders stark von der Krise betroffen sein würden, forderten Betriebsräte und IG Metall fast mantraartig, dass die Regierungskoalition die rechtlichen Voraussetzungen schafft für die Verlängerung des Bezugs von Kurzarbeitergeld. Das hat die Regierung jetzt auf den Weg gebracht. Wenn auch nicht ganz so, wie es sich die PAG-Betriebsräte gewünscht hatten.
Alle beteiligten Parteien stehen unter Druck. Bis kommenden Montag, 31. August, soll geklärt sein, wie es weitergeht mit der Nordenhamer Bleihütte (Weser-Metall). Wenn nicht, droht die Zahlungsunfähigkeit, falls der Investor Glencore die Gehälter der Mitarbeiter und die anderen Kosten nicht weiter übernimmt. Ein Konflikt zeichnet sich ab um die von Glencore geforderten Einschnitte bei der Belegschaft.
Zuversichtlich, eine Lösung für die Rettung der Nordenhamer Bleihütte zu finden, gab sich am Freitagabend Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD). Er hatte zuvor teilgenommen an einer Gesprächsrunde mit hochrangigen Vertretern des möglichen Investors Glencore, von Weser-Metall, der IG Metall, des Landkreises Wesermarsch und der Stadt Nordenham.
Die Zink- und die Bleihütte könnten unternehmerisch bald wieder unter einem Dach vereint sein. Das ist das Ergebnis der Gläubigerversammlung, die gestern in Frankfurt stattgefunden hat. Allerdings knüpft der Glencore-Konzern, zu dem die Zinkhütte gehört, die Übernahme der Weser-Metall an Bedingungen, die nun mit der Landesregierung verhandelt werden müssen.
Die Entscheidung über die Zukunft der Bleihütte (Weser-Metall) rückt näher. Am Dienstag findet am Frankfurter Flughafen die Gläubigerversammlung statt. Das Gremium wird versuchen, die Interessen aller Beteiligten zu vereinen. Gelingt das nicht, stehen rund 330 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Die IG Metall Wesermarsch und der Betriebsrat des Nordenhamer Unternehmens fordern die Ausschussmitglieder dazu auf, einen kühlen Kopf zu bewahren.
Es war ein nervenaufreibender Tag für die Betriebsräte von Premium Aerotec. Und für alle PAG-Mitarbeiter, die das Geschehen in den Online-Medien verfolgt haben. Um 15.34 Uhr ging in unserer Redaktion die Meldung des IG-Metall-Bezirks Küste ein, dass Premium Aerotec in Nordenham 1170 Stellen streicht und 540 in Varel. Um 18.11 Uhr gab der Betriebsratsvorsitzende des Nordenhamer PAG-Werks, Michael Eilers, dann eine Teilentwarnung. Am Ende eines langen Verhandlungstages sahen die Dinge schon wieder etwas anders aus als noch am Morgen.
Die MV Werften sind infolge der Corona-Krise in finanziellen Schwierigkeiten. Mit Mecklenburg-Vorpommern liefen Gespräche über eine finanzielle Unterstützung, bestätigte der Wirtschaftsminister des Landes, Harry Glawe (CDU). Auf der Lloyd Werft, die wie MV Werften zum malayischen Genting-Konzern gehört, ist der Betrieb davon nicht betroffen. Allerdings gibt es für bis zu 30 Arbeiter und Konstrukteure der Lloyd Werft bei den Kollegen in Ostdeutschland vorerst nichts mehr zu tun.
Fünf Bundesländer und die gesamte Küste von Nord- und Ostsee umfasst der Bereich, für den Daniel Friedrich seit ein paar Wochen als Leiter des IG-Metall-Bezirks Küste verantwortlich ist. Auf seiner Vorstellungsrunde macht er am Freitag beim Neujahrsempfang der Gewerkschaft in Bremerhaven Halt. Mit ihm sprach unser Redakteur Christoph Barth.
In den zurückliegenden gut hundert Jahren ist die IG Metall in der Wesermarsch mit fünf Bevollmächtigten ausgekommen. Ende Februar verabschiedet sich derjenige in Altersteilzeit, der von allen am längsten im Amt war: Martin Schindler (60). 25 Jahre hat er die IG-Metall-Verwaltungsstelle geleitet. Als seinen Nachfolger schlägt der IG-Metall-Vorstand im Kreis der Delegiertenversammlung Jochen Luitjens (43) vor. Jochen Luitjens arbeitet seit zehn Jahren als politischer Sekretär in der Verwaltungsstelle.
Trotz guter Auslastung zumindest an den norddeutschen Standorten von Premium Aerotec war 2019 ein eher ruppiges Jahr bei den Flugzeugbauern, das überschattet war von der Ankündigung der Geschäftsleitung, dass am Standort Augsburg 1100 Arbeitsplätze auf dem Prüfstand stehen. Ende 2020 läuft das Abkommen zur Beschäftigungssicherung aus. Über die aktuelle Situation und die Erwartungshaltung des Betriebsrates an die kommenden Verhandlungen sprach mit dem Betriebsratsvorsitzenden des Nordenhamer Werks, Michael Eilers, unser Redakteur Christoph Heilscher.
Der Finanzierungsvorbehalt ist vom Tisch: Die Transfergesellschaft für die Mitarbeiter des Windanlagenherstellers Senvion in Bremerhaven ist in trockenen Tüchern. Ab 1. Januar starten laut Informationen von Radio Bremen etwa 160 Beschäftigte in der Gesellschaft.
Paukenschlag in Hemmoor: Die Produktion im „Homag“-Werk wird im kommenden Jahr stillgelegt. 150 der 200 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Das Aus für das mit Abstand größte Unternehmen in Hemmoor kam für die betroffenen Arbeitnehmer völlig überraschend.
Der insolvente Windrad-Hersteller Senvion steht vor dem Aus. An diesem Mittwoch sollen die rund 1800 Beschäftigten auf Betriebsversammlungen über die Einstellung des Betriebes informiert werden.
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