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Modenschau, Zirkus, Schachturnier, Straßenmusik: Was 1981 als private Bürgerinitiative klein anfing, entwickelte sich zu einem der beliebtesten, größten Sommerfeste der Stadt: Das Straßenfest „Alte Bürger“ - nun Geschichte. Dafür soll Neues wachsen.
Jedes Wochenende blickt die NORDSEE-ZEITUNG zurück auf die Woche in Bremerhaven. Wo hakte es? Was wurde versäumt? Was lief gut? Dieses Mal geht es unter anderem um die Absage des Straßenfests „Alte Bürger“. Ist Bremerhavens Open-Air-Party Geschichte?
Traurige Nachricht aus der „Alten Bürger“: Das traditionsreiche Straßenfest fällt in diesem Jahr aus. Das vermeldet Quartiersmanager Jens Rillke. Er nennt Gründe, warum nach 40 Jahren Schluss ist – wohl für immer.
Sie sind zum ersten Mal oder neu in Bremerhaven und wollen die Stadt auch abseits der Touristen-Spots kennenlernen? Kein Problem: Wir stellen Ihnen die Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt und am Hafen, gute Restaurants und kultige Geheimtipps vor.
Wir werfen einen Blick zurück auf die vergangene Woche. Wo hakte es? Was wurde versäumt? Was lief gut? Dieses Mal geht es um die Frage, wer die Verantwortung trägt für marode Infrastruktur und die Folgen für Bremerhaven.
Um die Befreiung der „Alten Bürger“ von motorisiertem Verkehr ist eine Debatte entbrannt. Nach der Kritik des Fahrgastbeirates der VBN sowie des Bremerhavener Verkehrsclubs an dem Vorhaben sieht der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Marko Miholic, Anlass zum Widerspruch. „Um der Alten Bürger neues Leben einzuhauchen, muss der Verkehr aus dem Abschnitt verlagert werden“, so Miholic. So könne die „Alte Bürger“ mit neuer Aufenthaltsqualität und Außengastronomie wirtschaftlich und gesellschaftlich aufleben. In der Rudloffstraße solle eine Quartiersgarage entstehen. Mit einer anderen Aufstellung parkender Autos in der Rudloffstraße ließe sich diese für Busse befahrbar machen. „So wären die Bushaltestellen näher an der Bürgermeister-Smidt-Straße“, so Miholic (pm/bal)
Sie packt den Rucksack, schnürt die Schuhe - und dann und ab an die frische Luft: Maria Luisa Kuzmic liebt es, Bremerhaven und die Umgebung zu entdecken - zu Fuß. Denn für sie steht fest: „Die Heimat wird mit den Schuhsohlen erobert.“
Was ist der entspannteste Ort Bremerhavens? Für den Fotografen Thomas Damson ist die Antwort klar: Die Alte Bürger. In seinem Blog begründet er das ebenso überzeugend wie bemerkenswert.
Die Entsorgungsbetriebe Bremerhaven (EBB) weisen darauf hin, dass sie die Gehwege bei der Neujahrsreinigung im Bereich „Alte Bürger“ nicht mitreinigen werden - nur die Straße liegt in der Zuständigkeit der EBB. Laut Magistrat habe sich die Werbegemeinschaft „Alte Bürger“ der Gehwege-Thematik angenommen. Schwerpunkte der EBB-Neujahrsreinigung seien der Weserdeich, Hauptbahnhof und Konrad-Adenauer-Platz sowie die Fußgängerzone. Die EBB erinnert an die Anliegerverpflichtung zur Reinigung der Gehwege nach dem Bremischen Landesstraßengesetz im gesamten Stadtgebiet. Dort heißt es: „Wer eine Straße verunreinigt, hat die Verunreinigung unverzüglich zu beseitigen. (...) Dem Anlieger obliegt die Reinigung der dem Fußgängerverkehr dienenden Straßenteile.“ Das gelte auch für Silvestermüll. (pm/axt)
„Bürgermove“: Das bedeutet Partywagen, Musik und viele gute gelaunte Studenten, die in die „Alte Bürger“ pilgern. Die Studierendenvertretung AStA der Hochschule Bremerhaven hatte insbesondere Studienanfänger dazu eingeladen, damit die „Erstis“ Bremerhavens Kneipenstraße kennenlernen und sich untereinander vernetzen. Die Wirte hatten für eine Verlosung Gutscheine spendiert. Zur Orientierungswoche gehörten auch Partys auf der Weserfähre.
Das Repair Café bietet seinen Service an. Am Samstag, 14. Oktober, von 12 bis 17 Uhr, werden defekte Geräte und Stoffe unentgeltlich in der Alten Bürger 190 repariert. Spenden werden für die Anschaffung von Werkzeugen genutzt, teilte Jens Rilke von der Afz-Quartiermeisterei mit. Im Café gibt es Kaffee und Kuchen. Infos: www.repaircafe-bremerhaven.de (pm/skr)
Wegen des Straßenfestes in der „Alten Bürger“ kommt es vom 30. Juni bis 2. Juli zur Vollsperrung der „Bürger“ zwischen Martin-Donandt-Platz und Straße Am Gitter. Bremerhaven Bus fährt eine Umleitung: Von Freitag, circa 9 Uhr, bis Sonntag, circa 10 Uhr, fahren die Linien 504, 505, 506 und ML eine Umleitung. In beide Richtungen fahren Busse eine Umleitung über Querstraße und Barkhausenstraße zur Haltestelle Rotersand. Die regulären Haltestellen Schleusenstraße und Waldemar-Becké-Platz werden nicht angefahren. Ersatzweise werden Haltestellen des Hafen-Liners auf der Umleitungsstrecke bedient. Fahrgäste der Linien 504, 505, 506 und ML mögen auf die reguläre Haltestelle Martin-Donandt-Platz ausweichen oder die Haltestellen des Hafen-Liners Am Gitter oder Neuer Hafen aufsuchen. (pm/lit)
Die „Alte Bürger“ wird am Freitag und Sonnabend, 30. Juni und 1. Juli, zur Party- und Musikmeile. Auf zwei Bühnen, „Am Gitter“ und „Schleusenstraße“, treten Bands auf und bieten eine musikalische Palette von Soul über Rock ’n’ Roll, Akustik-Pop-Punk bis hin zu Hardrock. Am Sonnabend präsentiert das Kulturamt sein Programm ab 14 Uhr auf der Bühne „Am Gitter“ mit Musik und Straßenkultur. Am Freitag treten ab 18 Uhr unter anderem die Good Game Gang, DJ Rob Hardt, Free Company und Six Tons auf. Am Sonnabend sind Ida & Emma, Chaos in Control, Reunited, Frozen Silk, Biest, Die Erogenen Zitronen, Brobick, Von Grambusch und Soulrender dabei. Zusätzlich gibt es eine Silent Disco im Yesterday. Das Straßenfest wird von der Werbegemeinschaft Alte Bürger und dem Kulturamt Bremerhaven veranstaltet. (pm/yvo)
„Die Straße war damals eine richtige Party-Meile“, schwärmt André Brieske über die „Alte Bürger“. Der Bremerhavener erinnert sich gerne an die lebhaften Jahre dort zurück. Eine Zeit, in der er eine Leidenschaft entdeckte, die bis heute anhält.
Sie sind jung, gut ausgebildet und mögen Bremerhaven, weil es hier noch Raum gibt, um Dinge anders zu machen. Besser. Doch Bremerhaven bietet ihnen kaum Arbeitsplätze. Also haben junge Bremerhavener „WERK“ erdacht. Eine Immobilie, die ihnen und anderen bezahlbares Wohnen mit Weserblick und Platz für kreative Arbeitsplätze ermöglichen kann. Um die fünfstöckige Schrottimmobilie in der Bürgermeister-Smidt-Straße 218 dafür fit zu machen, gründeten sie Bremerhavens erstes Mietshaussyndikat. Und nicht nur darin wollen die 19- bis 39-Jährigen Vorreiter sein.
Not macht bekanntlich erfinderisch. Und der erneute Corona-Lockdown stellt auch für Fiona und Christian Brinker als Betreiber des Cafés Findus in der Alten Bürger eine Herausforderung dar. Im August haben die beiden eine eigene Bäckerei offiziell an den Start gebracht. Was zunächst als Zubrot mit Wachstumspotenzial gedacht war, soll dem jungen Ehepaar nun während des zweiten Lockdowns zunehmend den Broterwerb sichern. Der gelernte Bäckermeister Christian Brinker backt in einem Hinterhof jetzt frisches Bio-Brot und Feingebäck im Holzbackofen.
Wo sonst Jung und Alt ihre Gläser heben, herrscht nun jeden Abend gähnende Leere. Seit November müssen die Kneipen in der „Alten Bürger“ wieder dicht bleiben. Und auch der Rest des Corona-Jahres war alles andere als normal für die Gastronomen in dem Viertel. „Im Jahr 2020 war ich mehr Veranstaltungsabsager, als Veranstaltungskoordinator“, fasst Quartiersmeister Jens Rillke die Situation zusammen.
Riesige „Color-Rado“-Lakritztüten auf den Wänden. Lange Superlutscher in Rot, Gelb und Grün, an denen man ein Jahr lang lecken könnte. Die Galerie 149 – ein Kindertraum zum Vernaschen. „Bitte nicht berühren und auch nicht schlecken“, steht allerdings an den Objekten. Die coole Karies-Kollektion, die der Bremer Künstler Ulrik Happy Dannenberg hier aus Gussharz und Acrylfarbe in knalliger Bonbonbuntheit zusammenstellt, ist eine barocke Hommage an die 50er und 60er Jahre. Und an die Fantasien unserer Kindheit.
Jens Schmidt ist hin- und hergerissen. Auf der einen Seite ist er erleichtert. Darüber, dass er sein Wulsdorfer Buernhus wieder öffnen darf. „Auf der anderen Seite bin ich skeptisch, weil ich ja gar nicht weiß, wie viele Gäste überhaupt kommen werden.“ Mit gemischten Gefühlen blicken die Gastronomen in Bremerhaven auf diese Woche. Seit heute dürfen sie – unter strengen Auflagen – wieder öffnen. Doch nicht alle starten gleich am Montag. Manche nehmen sich noch ein paar Tage Zeit, um sich vorzubereiten auf Sitzplatzpflicht, Thekenverbot, Mindestabstand und all die anderen Dinge, die es nun zu beachten gilt.
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