Traditionsgaststätte in Geestemünde: Schon einmal mit zwei Gabeln gegessen?

Diese Kolumne ist meiner Physiotherapeutin gewidmet. Warum? Später.

Erst mal habe ich eine Frage: Sie haben sicher schon einmal mit versucht, mit Stäbchen zu essen? Aber haben Sie auch schon mit zwei Gabeln gespeist? Wenn ja, dann sind sie vielleicht Stammkunde in Geestemündes nach meiner Kenntnis einzig verbliebenen Fischbratküche.

Ich war vergangene Woche zum ersten Mal dort. Eigentlich nur dienstlich, aber da mein Gesprächspartner noch nicht zugegen war, gönnte ich mir eine Portion Kartoffelsalat mit Fisch – serviert mit zwei Gabeln. Das sei so üblich, Tradition, erfuhr ich.

Ein Messer braucht man auch nicht, um den zarten Fisch zu zerteilen. Etwas Neues ausprobiert und köstlich gegessen in einer urigen Gaststätte mit unglaublich herzlichem Personal – mehr kann eine späte Mittagspause nicht bieten.

Eins hatte ich allerdings außer Acht gelassen – ich hatte keine Zeit vor dem nächsten Termin die Klamotten zu lüften oder mich umzuziehen. Und so kam es, dass meine Physiotherapeutin vermutlich den Eindruck hatte, sie behandelt dieses Mal einen Backfisch statt der älter werdenden Frau, die sonst immer kommt.

Bei Physiotherapeuten handelt es sich um eine Berufsgruppe der Sparte „Superhelden im Alltag“. Deshalb beteuerte sie, es sei nicht schlimm. Aber hinterher hat sie dann doch schnell das Fenster aufgerissen ... Nun macht der erste Satz der Kolumne auch Sinn.