Moin

Modernes Märchen: Stadt-Gretel alleine im Hagener Wald

„Moin“ heißt die tägliche Kolumne in der NORDSEE-ZEITUNG und heute geht es um Geschenke.

Modernes Märchen: Stadt-Gretel alleine im Hagener Wald

Ich habe ein schlechtes Gewissen. Um zu klären, wie sehr die Vollsperrung der A 27 die Orte Hagen und Uthlede belastet, bin ich früh am Morgen hingefahren. Da es bis 8 Uhr kaum Stau gab, fragte ich in der Hagener Tankstelle, ob der Dame mehr Verkehr aufgefallen sei.

Als sie hörte, was ich mache, drückte sie mir spontan einen dampfenden Kaffee in die Hand - „falls sie noch im Stau landen, haben sie wenigstens den“. Welch eine nette Geste, ich habe mich sehr gefreut. Ein Dank geht raus nach Hagen.

Der Kaffee war super und ratzfatz leer. Allerdings hab ich - deshalb plagt mich das Gewissen - kein bisschen im Stau gestanden. Beim Kaffee war aber ein Keks dabei - der hätte mir noch gute Dienste leisten können.

Mein Navi hat mich aus Stau rausgehalten. Dafür aber an Orte geführt, die ich bisher nicht kannte. Manche waren ein wenig gruselig: Hagener Weg, kein Seitenstreifen, durch den Wald und plötzlich ist das Netz weg. Sie lachen. Aber so etwas treibt der Städterin schnell die Schweißperlen auf die Stirn. Gut, dass ich - Keks sei dank - Krumen für den Rückweg gehabt hätte...

Maike Wessolowski

Reporterin

Maike Wessolowski wurde in Remscheid geboren. Die ausgebildete Reiseverkehrskauffrau und Reporterin lebte und arbeitete in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen, bis sie 2018 in Bremerhaven festmachte. An der Region schätzt sie: Menschen, Maritimes, Möglichkeiten.

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