Moin

Wenn der Einkauf teurer wird als gedacht

Vergangene Woche bin ich bei Rewe einkaufen gewesen. Als ich zum Auto zurückkehrte, hatte ich einen Strafzettel erhalten, der mich aufhorchen ließ.

Ein paar Tomaten, Paprika, Zucchini und eine Kleinigkeit für das Frühstück standen auf meinem Einkaufszettel, den ich in der Mittagspause in der vergangenen Woche schrieb. Statt beim E-Center wollte ich dieses Mal bei Rewe einkaufen gehen.

Ich wollte mir deren Angebote mal anschauen. Nicht lange, nur kurz einen Überblick verschaffen. Die benötigten Sachen in den Korb gelegt und an der Kasse bezahlt, lief ich über den Parkplatz zum Auto.

Ich erschrak etwas, als ich an den Schildern der Fair Parken GmbH vorbeilief und die geforderte Parkscheibe sah, die mich just daran erinnerte, vergessen zu haben, diese an die Frontscheibe zu legen.

Ins Auto gestiegen, flatterte bereits der Strafzettel am Scheibenwischer. Zu Hause angekommen wunderte ich mich jedoch etwas über die Aufmachung. Er sah nicht aus wie ein gewöhnlicher Strafzettel, sondern vielmehr wie eine schlechte Kopie des Originals.

Knapp 30 Euro sollte ich für mein Vergehen bezahlen. Dafür, dass ich gerade einmal 15 Minuten im Einkaufsmarkt gewesen war. Ich ärgerte mich. Ich ärgerte mich über Unternehmen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, mit Falschparkern offensichtlich Geld zu verdienen. Nicht, dass ich missverstanden werde: Ich bin bereit für meine Fehler oder Versäumnisse geradezustehen, jedoch ärgere ich mich deswegen, weil der Bußgeldkatalog für eine nicht vorhandene Parkscheibe bei einer Überschreitung von 30 Minuten nur 25 Euro vorsieht.

Kurzerhand habe ich im Internet nach der Firma Fair Parken GmbH gesucht, die für ein „besseres Parken von morgen“ wirbt. Und so heißt es beispielsweise: „Kamerabasierte Kontrolle der Höchstparkdauer, Kontrolle von E-Ladesäulen-Stellplätzen oder Kontrolle der Höchstparkdauer mittels Parkscheibe.“

Ist für die Regelung der Parkzeit nicht eher eine Aufgabe für Kontrolleure der Stadt oder Polizisten statt Unternehmen? Und wo werden die rechtlichen Grenzen gezogen, wer was zukünftig kontrollieren darf?

Stefan Alexander Hippler

Reporter

Stefan Hippler wurde in Gelsenkirchen-Buer geboren. Als gelernter Hotelfachmann folgten verschiedene Positionen in der Hotellerie. Nach einem TV-Volontariat im Emsland und einer Anstellung als Redakteur, zog es ihn wieder an die Küste.

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