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Fußball-Profi André Hahn hat einen Plan für die Zeit nach der aktiven Karriere

Es ist mehr als 14 Monate her, dass André Hahn ein Spiel in der Fußball-Bundesliga bestritten hat. Der gebürtige Otterndorfer kämpft nach einer Knieverletzung um sein Comeback auf dem Platz. Der 33-Jährige hat aber auch einen Plan B.

Mit seiner Schnelligkeit hat der Otterndorfer André Hahn so manche Abwehr in der Fußball-Bundesliga vor Probleme gestellt.

Mit seiner Schnelligkeit hat der Otterndorfer André Hahn so manche Abwehr in der Fußball-Bundesliga vor Probleme gestellt. Foto: Matthias Balk/dpa

Nach einem Knorpelschaden und drei Operationen schuftet der ehemalige Jugendspieler der Leher TS, des FC Bremerhaven und von Rot-Weiss Cuxhaven jeden Tag in der Reha. „Ich bin in der Regel am Tag vier bis sechs Stunden in der Reha. Ich trainiere meist vormittags, habe dann Behandlung und trainiere danach noch mal. Das Ganze mache ich fünf Tage die Woche. Ich arbeite hart an meinem Comeback“, sagte Hahn in einem Interview der Deichstube.

Wann es für den 250-fachen Erstligaspieler zurück auf den Platz gehen könnte, ist trotz aller Anstrengungen noch unklar: „Ich hoffe bald, aber es zieht sich, es ist eine schwerwiegende Verletzung, und ich hatte leider immer wieder kleine Rückschläge.“

Enttäuschung über den FC Augsburg war groß

Hahn hat seinen Frieden gemacht, dass der FC Augsburg seinen Vertrag im Sommer nicht verlängert hat. „In den letzten fünf Jahren in Augsburg habe ich ganz viel miterlebt und mitgemacht und eine sehr tiefe Verbindung dahin aufgebaut. Als dann klar war, dass es nicht mehr weitergeht, ist für mich schon eine kleine Welt zusammengebrochen. Dennoch sind wir im Guten auseinandergegangen“, erklärte er.

Dass der Familienvater eine Kämpfernatur ist, zeigt ein Blick auf seine Karriere. Nachdem er in der U23 des Hamburger SV aussortiert worden war, schaffte er über den Regionalligisten FC Oberneuland und die Drittligisten TuS Koblenz und Kickers Offenbach doch noch den Sprung zu den Profis. Sogar ein Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft steht in Hahns Vita.

Um wieder Fuß zu fassen, könnte sich der Stürmer auch einen Wechsel zu einem unterklassigen Club oder ins Ausland vorstellen. „Ich bin da offen. Als Fußballer auf dem Platz zu stehen, ist der schönste Beruf, den es gibt. Da spielt die Liga gar nicht unbedingt die größte Rolle“, betonte Hahn, der als arbeitsloser Profi auch außerhalb des Transferfensters wechseln könnte.

Eine Zukunft als Trainer ist für ihn denkbar

Obwohl Hahn den Gedanken an ein mögliches Karriereende weit von sich schiebt, hat er sich mit anderen Optionen befasst. „Eigentlich habe ich immer gesagt, dass ich nach meiner Karriere gar nicht unbedingt im Fußball bleiben will. Nachdem ich jetzt aber so lange nicht auf dem Platz stand, habe ich gemerkt, wie sehr es mir fehlt und dass ich gar nicht anders kann. Parallel zur Reha habe ich gerade meinen ersten Trainerschein gemacht - meine B-Lizenz. Ich könnte also alles bis einschließlich Oberliga trainieren. Da will ich auch in Zukunft dranbleiben und nach der Karriere meine Lizenzen weitermachen. Meine Erfahrungen eines Tages mal als Trainer oder Co-Trainer weiterzugeben, könnte ich mir gut vorstellen“, erklärte der 33-Jährige.

Seiner Heimat ist Hahn verbunden geblieben, er besitzt in Cuxhaven ein Haus. „Da habe ich einen Rückzugsort und kann vom Wohnzimmer aus aufs Meer gucken. Es ist wunderschön da, aber so nach fünf Tagen reicht es mir dann meist“, erzählte der langjährige Bundesliga-Profi. Sein Lebensmittelpunkt hat Hahn in der Nähe von Offenbach, der Heimat seiner Frau, gefunden.

Dietmar Rose

Reporter

Dietmar Rose ist Sportredakteur bei der Nordsee-Zeitung mit den Schwerpunkten Fußball, Basketball und Tennis. Der gebürtige Münsteraner kam 1997 nach seinem Studium nach Bremerhaven.

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