Lokalsport Bremerhaven & Cuxland

Ein letztes Mächtigkeitsspringen auf dem Dobrock

Rund 500 Reiterinnen und Reiter, 2.000 Pferde, etwa 3.000 Starts und bis zu 20.000 Besucher an vier Turniertagen: Das ist der Dobrock. Das 115. Reitturnier in der Wingst findet vom 10. bis 13. August statt und verspricht erneut hochklassigen Reitsport.

Eiken Sato wird erneut am Start sein. Der Japaner siegte im vergangenen Jahr - wie schon 2021 - im Großen Preis des Landkreises Cuxhaven, dem springsportlichen Höhepunkt des Dobrock-Turniers.

Eiken Sato wird erneut am Start sein. Der Japaner siegte im vergangenen Jahr - wie schon 2021 - im Großen Preis des Landkreises Cuxhaven, dem springsportlichen Höhepunkt des Dobrock-Turniers. Foto: Adelmann

Die Vorbereitungen der zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer für das älteste ländliche Reitturnier Deutschlands laufen auf Hochtouren. Auch der Dauerregen der vergangenen Tage kann den Turnierplätzen nichts anhaben. „Die Anlage befindet sich in einem ausgezeichneten Zustand“, sagt Turnierchef Dr. Martin Lübbeke. „Die Reitplätze sind professionell auf internationalem Niveau hergerichtet. Die Bedingungen für Pferde und Reiter sind optimal, so dass den Zuschauerinnen und Zuschauern ein sehenswertes Reitsporterlebnis geboten werden kann.“

Genausoviele Nennungen wie im vorigen Jahr

Organisatoren und Helfercrew opfern alljährlich ihre Freizeit, um den Pferdefreunden aus der näheren und weiteren Umgebung sowie den Teilnehmern ein Turnier ausrichten zu können, dass keine Vergleiche scheuen muss. „Wir haben bei den Nennungen für das Turnier keine Abstriche machen müssen“, sagt Sandra Junge-Schumacher, Geschäftsführerin des Unterelbeschen Renn-, Reit- und Fahrvereins, der das Dobrock-Turnier ausrichtet. „Wir haben genauso viele Teilnehmer und Pferde wie im vorigen Jahr, was letztendlich für die Qualität des Turniers spricht.“

Unter der Schirmherrschaft von Schockemöhle

Erneut steht das Turnier unter der Schirmherrschaft des legendären Springreiters und Pferdezüchters Paul Schockemöhle, den seine eigene Biografie als einer der bedeutendsten deutschen Reiter in der Geschichte aber auch als erfolgreicher Züchter seit Jahrzehnten mit dem Turnier verbindet. Er wird mit zahlreichen Pferden aus seinem Gestüt und etlichen namhaften Reitern auf dem Turnier vertreten sein.

Dazu zählt voraussichtlich auch Eiken Sato. Der Japaner hat beim Turnier im vorigen Jahr - wie schon 2021 - im Großen Preis des Landkreises Cuxhaven, dem springsportlichen Höhepunkt des Turniers am Sonntagnachmittag, gesiegt.

Deister-Championat hat ein Alleinstellungsmerkmal

Für die Pferdeszene aber auch das Publikum ist auch das Deister-Springpferde-Championat von großer Bedeutung. Die hoch dotierte Zuchtprüfung für junge Springpferde von vier bis sechs Jahren hat bundesweit eine Sonderstellung erlangt. Denn hier sind Pferde aus allen Zuchtrichtungen zugelassen. Hier können sich Nachwuchspferde aus dem Ausland mit jenen aus den deutschen Zuchtgebieten messen. Der Stall Schockemöhle feiert beim Championat, das dem in Osterbruch gezogenen Deister, mit dem Schockemöhle dreimal Europameister wurde, gewidmet ist, alljährlich Erfolge.

Der Freitagabend auf dem Dobrock-Turnier ist immer wieder ein großer Publikumsmagnet, nicht nur wegen der im Anschluss an die Prüfungen stattfindenden Reiterparty, sondern vor allem wegen des spannenden Amazonenspringens und des anschließenden Mächtigkeitsspringens über die Mauer. Die gute Nachricht ist: Das SB-Springen wird auch in diesem Jahr stattfinden, allerdings zum letzten Mal.

Fohlenauktion am Freitagabend

Die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI) hat die Mächtigkeit ab dem kommenden Jahr bekanntlich aus dem Turnierkalender gestrichen. Bei den Elmloher Reitertagen Ende Juli verzichteten die Veranstalter daher bereits in diesem Jahr auf das Spektakel und ersetzte es durch eine Show von Lisa Röckener.

Ein interessantes Rahmenprogramm findet sich beim Turnier mit der erstmals abgehaltenen Fohlenauktion am Freitagabend.

Außerdem gibt es als Premiere auch eine Prüfung in der Sparte „Working Equitation“. Die junge Reit- und Turniersportdisziplin beruft sich auf alte Wurzeln, nämlich unterschiedliche traditionelle europäische Arbeitsreitweisen.

Der Dobrock ist nicht nur ein Mekka des Reitsports, weil sich hier Reitsportler auf hohem professionellen Niveau in den schweren Prüfungen begegnen, sondern auch, weil die ländliche Reiterei unter Top-Voraussetzungen eine Bühne bekommt, sich vor großem Publikum zu präsentieren.

Wer wird die Dressurprüfungen dominieren

Das gilt auch für die Dressurreiterei. Sechs Prüfungen der schweren Klasse warten auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Man darf gespannt sein, wer in diesem Jahr im Dressurviereck dominieren wird. Im vorigen Jahr war es überraschend Henriette Hachmeister, damals Bereiterin der Hemmoorer Hengststation Pape, die mit Grafit im Grand Prix Special zum Sieg ritt. Kann sie ihren Erfolg wiederholen oder wird ihre ehemalige Chefin Susan Pape die Leistung bestätigen können, die sie jüngst bei den 72. Elmloher Reitertagen mit Harmony’s V-Plus gezeigt hat? Bei dessen ersten Grand-Prix-Auftritt gelang direkt der erste Sieg. Vielleicht wird sich aber auch Elisa Prigge aus dem Alten Land zurückmelden, die zwischen 2018 und 2021 die erfolgreichste Dressurreiterin auf dem Dobrock gewesen ist.

Ulrike Rohde

Freie Mitarbeiterin

Ulrike Rohde ist als freie Mitarbeiterin für den Nordsee Medienverbund bestehend aus Nordsee-Zeitung, Kreiszeitung Wesermarsch und Zevener Zeitung tätig. Seine/Ihre Berichte finden sich unter diesem Autorenprofil gesammelt wieder.

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