Rasende Reporter rasen nicht den ganzen Tag. Manchmal sitzen sie auch im Auto am Straßenrand und machen Fotos. Zum Beispiel von dem dichten Verkehr auf einer gewissen Umleitung, die in diesen Tagen ziemlich überstrapaziert wird (Nummernschilder werden selbstverständlich unkenntlich gemacht). Doch da hält plötzlich ein Auto an. Der Verkehr staut sich noch mehr. Der Fahrer steigt aus und bewegt sich ziemlich zielstrebig auf den gar nicht mehr so rasenden Reporter zu. Ist da jemand sauer, weil er nicht fotografiert werden möchte? Man möchte am liebsten im Fahrersessel versinken und sucht schon nach dem Presseausweis. Noch vor ein paar Tagen hat mich jemand an einer Tankstelle angepöbelt, weil ich das Auto vor dem Staubsauger geparkt hatte. Um zu staubsaugen. Es gibt schon merkwürdige Menschen da „draußen“ im Cuxland. Der Mann tritt ans offene Autofenster: „Brauchen Sie Hilfe?“, fragt er freundlich in nicht ganz perfektem Deutsch. Uff. Ganz vergessen. Wenn man am Straßenrand steht mit Warnblinker und Warnweste, macht das wahrscheinlich einen ganz anderen Eindruck. Nein, danke. Alles bestens, sage ich. Was für ein freundlicher Mann. Man sollte vielleicht nicht immer das Schlechteste von den Menschen erwarten.
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